Tom‘s Welt

 
 

Abfahrt Gmund am Tegernsee 8:00 Uhr. Erster Schock in Bad Tölz: die dicke Berta geht einfach aus, Benzinhahn auf und weiter geht’s nach Bad Heilbrunn zum Tanken (8:30 Uhr 6,5 Liter).

Über den Kesselberg von Kochel nach Mittenwald, dann rechts ab nach Seeefeld und hinuter ins Inntal, danach über Stams nach Ötz durch das Ötztal nach Sölden. Und erster Stopp an der Tankstelle in Sölden, wo ich auf eine Gruppe Indian-Fahrer treffe. Die sind von meiner dicken Berta fast genau so begeistert, wie ich von ihren Oldis. So viele Indian auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Alle reden auf mich ein und ich musste Fragen zu Baujahr und PS beantworten. Leider kam ich nicht dazu mehr über ihre Maschinen zu erfahren. Einer sprach irgendwas von Südtirol, dann waren sie sehr sehr lautstark weg.

Da es meine erste Pause nach Bad Heilbrunn war, lies ich mir ca. eine halbe Stunde Zeit zum Tanken (5Liter), Kaffeetrinken und Mars Essen. Insgeheim hoffte ich, die alten Haudegen noch einmal zu sehen. Um 11:15 ging es ab zum Timmelsjoch. Viele Wolken zogen hinter mir her Gott sei dank blieb ich trocken,  irgendwie schaffte ich es dem Regen davon zu fahren. Die dicke Berta schnauft und ich kann fast nur noch im 2 Gang fahren. Die Kurven werden immer enger, es wird kalt und kälter, rechts und links meterhoch Schnee und zwischen den Schneemassen taucht dann die Mautstelle auf. Und da sind sie, meine Oldifreunde! Wie immer sind schon viele Beobachter bei ihnen und bewundern ihre Indians. Sie winken mir zu und ich soll meine Berta doch dazustellen da sie gerne ein paar Fotos von ihr machen wollen. Jetzt werde ich doch noch all meine Fragen los und Bilder bekomme ich auch noch dazu. Ich kann es kaum fassen, sie wollen danach noch das Stilfserjoch fahren und das mit Motorrädern Bj. 1927 -1943. Hut ab !

Schon geht’s weiter nach Meran. Ich fahr nach Auforderung der Indian Fahrer mit in der Gruppe, ein super und auch sehr lautes Spektakel. Die Abfahrt allein ist schon sehr schön, dann noch mit 8-10 Indian, das ist schon ein Erlebnis. 

Um ca.13:30 fahre ich mitten durch Meran und bin auf der Suche nach einem netten kleinen Bistro, bald werde ich fündig. Gutes Essen, netter Wirt der mir noch eine Wegbeschreibung nach Fonda erklärt.

Leider habe ich vergessen ein Foto von der Vespa  und dem Bistro zu machen, sie stand nämlich im Eingang.

Um 14:30 Uhr ging es über Lana und den Gampenpass nach Fonda.

In Fonda an der Tanke konnte der Tankwart nur noch gebrochen Deutsch. Jeder Satz hat mit Bella Vespa angefangen. Vor Begeisterung hab ich statt 7,83 nur 7,50 gezahlt (4,5Liter). Er hat mir dann den ganzen Weg bis zum Gardasee beschrieben, mittlerweile hatte sich an der Tanke schon eine kleine Schlange gebildet. Das brachte ihn aber auch nicht von seiner Schilderung ab. Über Andalo sollte ich nur kleine Straßen fahren, weil Belisimo……

In Mezzolmbardo habe ich mich zum ersten Mal verfahren. Der alte Mann an der Tanke hat mir gesagt ich muss unbedingt über „Andalo“ fahren, aber ich ohne meine Frau und jeglicher Hilferufe meines Nüvi zum Trotz ab und mitten durch Mezzolombardo. Kein Schild war bei der Durchfahrt nach Andalo zu sehen. Als ich mich dann gar nicht mehr auskannte habe ich einen Carabinieri gefragt der schickte mich wieder durch einen Tunnel zu meiner Ausgangsposition zurück. Wieder in dem gleichen Kreisverkehr und ich find nicht die Sch….. Schilder nicht.

Wieder Richtung Ort und Frage einen Mann und seinen kleinen Jungen nach dem Weg. Dieser schickt mich wieder zurück zum Kreisverkehr. Mein Puls ist auf 200 und ich denk ich kann noch eine Stunde im Kreis fahren , da kommt kein Schild nach Andalo!!! So jetzt wusste ich, dass ich in Italien und nicht mehr in Südtirol war, das Schild konnte man nur von dieser einen Richtung sehen unglaublich!!!


Bergauf und nun immer fast allein auf der Strasse. Der alte Mann hatte recht: Belissimo ….

Alte verschlafene Dörfer, kleine Seen das ist alles so malerisch, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Endlich das erste Verkehrschild Riva del Garda 32 km. Diese 32 km, ich dachte die hören nie auf .Doch immer wieder von der Traum-Landschaft abgelenkt war es dann doch soweit und die dicke Berta war am Gardasee.


Ankunft in Riva um 18:15 Uhr. Alles eine große Baustelle - „Umleitung“ - aber es geht nicht weiter. Ende der Straße, na ja : Italien.

Kein Problem, da meine Frau nicht dabei ist, mach ich es Italienisch: ab durch die Einbahnstraße und über die Fußgängerzone auf die Hauptstraße. Die Leute, die mir hinterher rufen, kann ich zwar nicht verstehen, aber anscheinend sind Sie von meinem Roller so begeistert, Vespa halt !!! Ich liebe Italien.


So, nur noch um den See nach Sirmione. In Peschiera hat es mich dann doch noch erwischt : kurz vor dem Ziel ein Gewitter. Hab mich mit der dicken Berta unter einem Baum gestellt nach 20 Minuten war alles vorbei und wieder sonnigwarm (Da kannste mal schauen Deutschland). Um 20:00 Uhr traf ich am Campingplatz San Franzesco ein, der Campingschecks akzeptierte. Nach dem Zeltaufbau hab ich es mir auf einem Felsen am Lago mit einer Flasche Lugano gemütlich gemacht. Und mit vollster Zufriedenheit den Sonnenuntergang genossen.


Abfahrt 25.06.2009 um 8:00 Uhr Ankunft 20:00 Uhr

456 km

16 Liter Benzin einfach

Maut hin und zurück Ticket am Timmelsjoch 13 EURO


Die Heimfahrt verlief über Desenzano, Salo, Idro, Capovalle, Lago die Valvestino, Gargano, Riva, Trento, Meran, Timmelsjoch und zurück.


Abfahrt 27.06.2009 um 8:30 Uhr Ankunft 19:00 Uhr


Eine super Tour  !

Gardasee

26. Juni 2009